Wohnen am Sportplatzring

Städtebauliche Einbindung / Hochbauliches Gestaltungskonzept
Der Stadtblock „Wohnen am neuen Stellinger Platz“ wird als ein Wohn- und Lebensquartier aufgefasst, dessen gemeinschaftliche Identität in der Gestaltung ablesbar ist.  Entsprechend der städtebaulichen Körnung des umgebenden Stadtteils, wird die Erscheinung der einzelnen Gebäude innerhalb der übergeordneten Gestaltung nach Farbe und Struktur differenziert. Jedes der sechs Gebäude, ist als individueller Bestandteil eines Ensembles erkennbar.

Durchgängige Gestaltungsmerkmale
In der Regel erhalten die Gebäude an den Außen- und Stirnseiten Backsteinfassaden. Der verputzte Mittelteil der äußeren Westfassade bildet eine Ausnahme entsprechend dem hochbaulichen Gestaltungsleitfaden. Die Fassaden im Innenhof werden verputzt. Es werden nur rote und rötliche Klinker im wilden Verband eingesetzt. Die Fugen werden farblich nicht betont, und in der Helligkeit der Steinfarbe angeglichen. Geschlossene Wandoberflächen oberhalb- und unterhalb der Lochfenster werden als umlaufende Bänder aufgefasst. Diese Bänder werden mit einfachen Mitteln, durch lagenweise Vor- und Rücksprünge im Verband des Mauerwerks abgesetzt.  An verputzten Außenwänden wird die Bänderung durch eine horizontale Besenstrichstruktur abgesetzt. Balkone, bzw. Balkonplatten werden immer als Teil der Fassadenbänderung mit einbezogen. Fensterprofile erhalten eine dunkle Farbe.

Systematik  variierender Fassadenmerkmale
Das Gestaltungskonzept beruht auf einer reduzierten Systematik ausgewählter Gestaltungsmittel, die gebäudeweise in jeweils wechselnder Kombination eingesetzt werden:

Variation Farbe: Rote Ziegel in drei Schattierungen. Die zugehörigen Putzoberflächen nehmen diese Farben als helle Abtönung auf.

Variation Struktur: Die Fassaden werden gebäudeweise horizontal gebändert. Brüstungshohe Bänder, mit geschlossenen Balkonbrüstungen wechseln ab mit bodentiefen Bändern mit Stabgeländern. An den Backsteinfassaden wird diese Bänderung mit einfachen Mitteln durch alternierende Rücksprünge der Verblenderreihen erreicht. An den Putzoberflächen werden die die Flächen zwischen den Fenstern mit einem horizontalen Besenstrich versehen.

Durch die wechselnden Kombinationen ergeben sich für die sechs Häuser sechs Varianten: blauroter Backstein mit brüstungshoher Bänderung, braunroter Backstein mit geschosshoher Bänderung, roter Backstein mit brüstungshoher Bänderung, blauroter Backstein mit geschosshoher Bänderung, braunroter Backstein mit brüstungshoher Bänderung, roter Backstein mit geschosshoher Bänderung.

Aufstellflächen der Feuerwehr
Alle Wohnungen können bis einschließlich des 2. OG mit Handleitern erreicht werden. Die Erfordernis einer Erreichbarkeit mit Drehleitern beschränkt sich auf das 3. OG und die Staffelgeschosse. Aufstellflächen der Feuerwehr im westlichen Innenhof werden nachgewiesen. Aufstellflächen im östlichen Innenhof wären nur für drei Wohnungen im 3. OG des Gebäudes C1.4 erforderlich. Um diese zu vermeiden, werden zwei dieser Wohnungen so gestaltet, dass sie über den baumlosen Straßenabschnitt an der Tiefgarageneinfahrt von außen angeleitet werden können. Die mittlere WG-Wohnung erhält Zugang zu beiden Treppenhäusern und muss nicht angeleitert werden. Auf diese Weise kann auf Feuerwehraufstellflächen im östlichen Innenhof vollständig verzichtet werden.

Topographie
Alle Wohnungen und beide Innenhöfe liegen auf einer durchgängigen Höhe, die sich an der Südwest-Ecke des Baufeldes orientiert. Rampen zwischen den Gebäuden vermitteln zwischen Innenhöfen und der Straße. Wo das Erdgeschoss über dem Straßenniveau liegt, wurden durchladende Aufzüge vorgesehen.

Wohnungen
Auf dem Baufeld C1 werden insgesamt 106 statt der geforderten 105 Wohnungen nachgewiesen (zusätzlich eine 1 Pers.-Wohnung).  Der geforderte Wohnungsmix wird erfüllt. Die geforderten Wohnungsgrößen werden eingehalten. Die nachgewiesenen Wohnungen und Ladenmietungen auf dem Baufeld C2 entsprechen den Vorgaben. Die geforderten Wohnungsgrößen werden eingehalten.

Gebäude C1.1: In dem Gebäude an der Südwestecke werden sieben 1-Personen-Wohnungen, vier 2-Personen-Wohnungen,  dreizehn 3-Personen-Wohnungen, und vier 4-Personen-Wohnungen vorgesehen.

Gebäude C1.2: Im Gebäude an der Nordwestecke werden drei 1-Personen-Wohnungen, vier 2-Personen-Wohnungen,  dreiundzwanzig 3-Personen-Wohnungen vorgesehen.

Gebäude C1.3: Im Gebäude am Nordrand werden fünf 1-Personen-Wohnungen, sechs 2-Personen-Wohnungen, sieben 3-Personen-Wohnungen und drei 4-Personen-Wohnungen vorgesehen.

Gebäude C1.4: Im Gebäude an der Nordostecke werden sechzehn 1-Personen-Wohnungen, eine 2-Personen-Wohnung,  fünf 3-Personen-Wohnungen, vier 4-Personen-Wohnungen, und eine 4-Personen-Wohngemeinschaft vorgesehen.

Gebäude C2.1: Im südlichen Gebäude werden elf 1-Personen-Wohnungen, zwei 2-Personen-Wohnungen,  neun 3-Personen-Wohnungen, sieben 4-Personen-Wohnungen, zwei 5-Personen-Wohnungen, eine 3-Personen-Wohngemeinschaft, und eine 5-Personen-Wohngemeinschaft vorgesehen.

Gebäude C2.2: Im Östlichen Gebäude werden vier 1-Personen-Wohnungen, vier 2-Personen-Wohnungen,  fünf 3-Personen-Wohnungen, und vier 4-Personen-Wohnungen vorgesehen.

Gewerbeeinheiten/Gemeinschaftsraum
Drei zusammenschaltbare Gewerbeeinheiten mit einer Größe von je ca. 50 m2, und ein Gemeinschaftsraum werden im Erdgeschoss des Gebäudes C2.1 angeordnet.

Barrierefreiheit
Alle Wohnungen im Baufeld C1 sind entsprechend der Vorgaben der Auslobung mindestens barrierereduziert. 26 Wohnungen sind zudem barrierefrei. Die Anzahl dieser Wohnungen erfüllt die Anforderung gemäß § 52 HBauO. Die Wohnungen im Baufeld C2 sind barrierefrei.

Tiefgarage
In der Tiefgarage werden 72 Stellplätze für PKW nachgewiesen. Fahrradstellplätze werden in ausreichender Anzahl in Fahrradräumen nachgewiesen.

Wirtschaftlichkeit
Die Gebäude können in der vorgesehenen Massivbauweise in wirtschaftlichen Spannweiten errichtet werden. Tragende Wände, Schächte und TGA Stränge werden übereinander angeordnet. Es kommen sich wiederholende Fensterformate zum Einsatz. Die Differenzierung der Fassaden ist mit einfachsten Mitteln umsetzbar.

 

 

WBW 2019 2. Preis
Planung 2019
Fläche 17.517 qm BGF
Baukosten 21.631.908 €
Bauherr Bauverein der Elbgemeinden eG
Standort Hamburg-Stellingen
Team Julian Hillenkamp, Christoph Roselius, Tim Bruder, Bettina Doser